Philosophie

Coaching

TERMINE 2025
Dienstags von 19:00 – 20.30
29. April
6., 13., 20. und 27. Mai
3., 17. und 24. Juni
ORT
in der Philosophischen Praxis oder per Zoom.
SEMINAR
INTELLIGENZ
Auf den Spuren eines Begriffes aus Perspektiven östlicher und westlicher Psychologie und Philosophie.
AI oder KI sind derzeit intensiv diskutierte Begriffe mit unbestreitbar revolutionären Folgen. Aber was genau ist unter Intelligenz zu verstehen, jenem Vermögen, das nun in seiner scheinbar künstlichen Form für Aufsehen sorgt?
Lexikalische Einträge geben sich merkwürdig dünn. Da ist von Problemlösungskompetenz die Rede und davon, dass es verschiedene Erscheinungsformen von Intelligenz gibt – kognitive, soziale, emotionale Intelligenz. Aber worin besteht das genuin menschliche der Intelligenz, was macht ihr Wesen aus und welche Entwicklungsmöglichkeiten hat sie? Erst wenn das Bild, das aus den Antworten auf diese Fragen entsteht, deutlicher wird, sind die Chancen und Risiken, die in der Anwendung der AI liegen, sinnvoll einzuordnen.
In der westlichen Philosophiegeschichte ist Intelligenz das Vermögen des Intellekts. Und der hat eine sehr prominente Karriere, beginnend mit seinen griechischen Wurzeln als Logos oder Nous, hinter sich und meint eine grundlegende, schöpferische Intelligenz, an der wir Menschen teilhaben. Sich dessen bewusst zu werden ist erleuchtend.
Die Forschungen der Entwicklungspsychologie zeigen Intelligenz als ein kollektives wie individuelles Vermögen, das sich nach klar erkennbaren Mustern entwickelt und dabei eine zunehmend integrativere, umfassendere Potentialität zeigt. Evolution scheint darauf hin angelegt zu sein, sich Ihrer eigenen Intelligenz und Dynamik bewusst zu werden.
In den traditionellen östlichen Systemen sind Philosophie und Psychologie noch nicht getrennt, sondern bilden verschiedene Perspektiven uralter, über lange Zeiträume hin entwickelter empirischer Geisteswissenschaften. Philosophie liefert den konzeptuellen Rahmen für Behandlung und Orientierungshilfe in psychologischen Fragen. „Buddh“, die Wortwurzel des Buddhismus mit der Bedeutung hell, licht, intelligent, meint gleichzeitig schöpferischen Seinsgrund wie auch soteriologisches Ziel der östlichen Wege.
Heute zeigt sich ein zutiefst faszinierendes Bild im Vergleich östlicher und westlicher Wege. Die großen geistig-philosophischen Traditionen des Ostens haben, vereinfacht ausgedrückt, nach innen führende Wege des Aufwachens entwickelt, während der Westen in der Erforschung der Welt völlig unbewusst Wege des Aufwachsens, der zunehmenden Reife und Integration, entwickelt hat. Auf beiden Wegen nimmt Intelligenz, sich ihrer selbst bewusst werdend, zu. Erleuchtung wird beschrieben als die Erkenntnis, dass Leere und Form eins sind. Erstmals umarmen sich heute der östliche Weg (Leere) und der westliche (Form).
Wir werden uns die genannten Skizzen aus westlicher und östlicher Psychologie und Philosophie näher anschauen und daraus gemeinsam ein Bild entwerfen, das vertiefte Antworten auf die Frage nach dem Wesen und dem Potential von Intelligenz zulässt.